EIN NEUWAGEN ZUM PREIS EINES GEBRAUCHTWAGEN

KAUFBERATUNG: NEUWAGEN ODER GEBRAUCHTWAGEN

Wer in absehbarer Zeit ein Auto kaufen will plant für längere Zeit im voraus, denn die durchschnittliche Haltedauer eines Neuwagens liegt in Deutschland bei etwa 9 Jahren.

Eine kleine Entscheidungshilfe für den nächsten Fahrzeugkauf, wenn das monatliche Nettoeinkommen nicht mit den Neuwagenpreisen wächst.

Bei einem Rentner mit deutlich weniger monatlichem Einkommen als zu aktiven Zeiten stellt sich bei der Anschaffung eines Familienwagens die Frage: Entscheide ich mich für einen

Neuwagen oder für einen guten Gebrauchten

Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Meine Gedanken wandern momentan Richtung Gebrauchtwagen. Wenn man davon ausgeht, dass das Ersparte sich so in Richtung 17.000 bis maximal 18.000 Euro bewegt. Eine gewisse Reserve sollte noch da sein, falls die Waschmaschine oder der Fernseher……Sie wissen schon…..

Als fleißiger Internet Surfer, mit viel Zeit für Google & Co., habe ich mal recherchiert und stöbere in den bekannten Gebrauchtwagen-Börsen.

Mein Wunschfahrzeug wäre, wenn alles klappt so ein SUV, ein Sport Utility Vehicle, auf deutsch ein Geländewagen – eben für die Stadt. Man sitzt höher, der Einstieg ist einfacher, die Rundumsicht soll besonders gut sein, der Kofferraum ist ausreichend und so ein SUV macht ganz schön was her!

In die engere Wahl kamen folgende gebrauchte SUV’s, gefunden in Autohäusern in meinem regionalen Umfeld.

 

-Ein Peugeot 3008 Pure Tech 130 mit 131 PS und 35.000 km aus Baujahr 2016 mit Schaltgetriebe und mittlerer Ausstattung incl. Rückfahrkamera für knappe  17.500 €.

-Ein Opel Mokka Innovation ecoFlex, mit 140 PS und 40.500 km aus Baujahr 2015 mit Schaltgetriebe und ebenfalls mittlerer Ausstattung incl. Bi-Xenon Scheinwerfer für 15.500 Euro.

-Ein VW Tiguan Trend&Fun, mit 122 PS und 26.500 km aus Baujahr 2014 mit Schaltgetriebe mit etwas besserer Ausstattung und AHK für 15.500 Euro.

-Ein Mazda CX-5 2.0 Skyaktive-G Center-Line mit 165 PS und 88.500 km aus Baujahr 2013 mit Schaltgetriebe und ebenfalls mittlerer Ausstattung für 15.600 Euro.

 

Diese “Sahnestückchen” passen in den Preisrahmen, den ich mir vorgegeben habe.  Aber jetzt kommen bereits die ersten Zweifel auf: Einmal die relativ hohe km-Leistung, teilweise das Alter der Autos!

Nach der Gebrauchtwagen-Recherche war mein “Jagdinstinkt” geweckt – die Jagd nach einem Neuwagen zum Gebrauchtwagenpreis war eingeläutet!

Ich erinnerte mich an den sympathischen Fußballer und späteren Fußballkommentator, Herrn Mehmet Scholl, der in der Werbung nicht müde wird zu sagen: “Mir ist ein Auto wichtiger als ein Status-Symbol”.

Das kann jeder behaupten oder anders ausgedrückt: “Papier ist geduldig!”

 

Ab ins Internet – und ich wurde fündig:

 

 

 

Der Dacia Duster TCe 130 Frontantrieb GPF mit 131 PS  

 

mit der hochwertigen Prestige Ausstattung

zum Grundpreis von € 16.850,–.

 

 

 

Ein Neuwagen zum Gebrauchtwagenpreis!

Der nächste Dacia – Händler war nicht weit. Das Autohaus Ahrens in Hannover vertritt die Marken Dacia, Toyota und Renault, ein modernes helles Autohaus mit jungen freundlichen Mitarbeitern. Der Ansprechpartner für die Marke Dacia war auch schnell gefunden, Herr Ali Kiliboz. Bei einem Käffchen erkundigte er sich nach meinen Vorstellungen und Wünschen.

Jetzt musste ich gestehen, dass ich kein echter Interessent bin, sondern für meinen Blog recherchiere…..und voraussichtlich in absehbarer Zeit kein Kunde sein würde.

Ganz Profi, stellte der Verkäufer fest: was nicht ist, kann ja noch werden …..und vielleicht entwickelt sich aus meinem Blog für uns beide eine win – win Situation: wo er Recht hat, hat er Recht!

Zu meiner großen Verwunderung, obwohl keine aktuelle Kaufabsicht bestand, bot mir Herr Kiliboz seinen Vorführwagen zur Probefahrt an. Ein Termin wurde vereinbart, die Formalitäten wurden erledigt und schon hatte ich einen Testwagen. So einfach geht Kundenorientierung! Das Autohaus Ahrens und Herr Kiliboz hatten ihre ersten Pluspunkte gesammelt. Nun war ich doppelt gespannt auf das “Auto ohne Status-Symbol”

Eigentlich dachte ich, es gibt so wenige Dacia-Fahrer, dass sie sich untereinander grüßen, wie die Motorradfahrer. Welch ein Irrtum, bei der Vielzahl der Dacias und besonders der Duster die mir entgegen kamen, wäre ein Grüßen nicht mehr machbar gewesen… man soll ja beide Hände am Lenkrad lassen.

Der Einstieg in den relativ hohen Wagen und das Gestühl stellte sich als sehr komodig heraus, sind  die Verstellhebel erstmal gefunden, lassen sich Sitz und Lenkrad genau auf den Fahrer einstellen. Lehne, Sitzhöhenverstellung und Lenkrad (Höhe und Tiefe) lassen sich logisch verstellen und bieten einen angenehmen Sitzkomfort. Die Ledersitze und die mit Chrom-Manschetten eingefassten  Armaturen und Drehknöpfe verleihen dem Innenraum eine edle Anmutung.

So, und jetzt kommt der “Autoprofi”, nicht lange gefackelt, Motor gestartet und los geht es in den fließenden Verkehr. Der Wagen fühlt sich gut an – er beschleunigt gut, lässt sich sehr gut in alle Richtungen schalten, die Gänge flutschen nur so ineinander. Die elektropneumatische Lenkung ist direkt und leichtgängig, so soll es sein. Die Fahrgeräusche sind weder laut noch leise, nur die Winterräder rollen etwas laut ab, das ist normal. Nach den ersten Metern des gemeinsamen Kennenlernens muss ich sagen: der Wagen ohne Status-Symbol gefällt, ich fühle mich nicht fremd, ich habe meine lässige bis coole Fahrhaltung eingenommen.

Jetzt merke ich, dass ich die Außenspiegel vor Antritt der Fahrt hätte einstellen sollen! Die vielen Knöpfe und Schalter und besonders die Anordnung verwirren mich ein wenig, auch das Starten des Navi bereitet mir (während der Fahrt) Schwierigkeiten. Ich stelle auch fest, dass ich jetzt die Sitzheizung ausstellen könnte, wenn ich nur den passenden Schalter finden würde. Man (ich) stelle für mich fest: hättste dich mal besser vor Antritt der Fahrt um die, für mich nicht immer logische Anordnung der Bedienelemente gekümmert. Die Schalter sind aus einfachem Kunststoff und teilweise sehr “filigran” gearbeitet.

 

 

 

Beim ersten Stopp, bei genaueren Betrachtung und einem Blick in die Bedienungsanleitung (sehr angenehm, gut verständlich und nur in deutsch) war ich um einiges schlauer, es war alles da, eben nur nicht immer dort, wo ich es vermutet hätte. Ich habe bei der Gelegenheit auch  erfreut festgestellt, dass ich einen gut, mit einigen Helferlein ausgestatteten Wagen bekommen habe. Ich war angenehm überrascht und hätte das in dieser Preislage nicht erwartet.

 

 

Die Weiterfahrt war jetzt um einiges angenehmer und entspannter, ich konnte mich jetzt auch während der Fahrt um das Entertainmentprogramm kümmern, sprich um Radio, Navi,Telefon und meine Fahrdaten. Wir haben uns angefreundet!

Die 2. Duster-Tour war von der “Regierung” vorgegeben: geh mal nach’m AL.. hin und bring auch ne Kiste Wasser mit, Bier ist auch alle! Das heißt von mir übersetzt, der Kofferraum ist sehr geräumig. Mehrere Getränkekisten und/oder mehrere Klappboxen passen spielend in den Kofferraum und es ist noch genügend Platz für kleinere und auch größere Utensilien z.B. aus dem bekannten schwedischen Möbelhaus. Ein kleiner Nachteil, ich muss das Gepäck über eine Ladekante (ca.80 cm) heben.

Sollte es doch mal außer den Teelichtern etwas Größeres aus dem besagten Möbelhaus sein, lässt sich die 2-geteilte Rücksitzbank mit  zwei Handgriffen umklappen und ich habe eine Ladelänge bis 1,792 m. Die Gepäckabdeckung lässt sich ebenfalls leicht abnehmen, so bekomme ich weiteren Stauraum nach oben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn es um weitreichende Entscheidungen geht, liegen diese bekanntlich in den Händen des Familienoberhauptes, …..also dem Mann. Zum Beispiel: “trage ich heute grüne oder blaue Socken” oder “mähe ich den Rasen heute vor dem Haus oder hinter dem Haus”

Entscheidungen im  kleinen heimischen Kosmos trifft in der Regel die Frau wie z.B. “ziehen wir in absehbarer Zeit um und wohin” oder “wie wird unsere gemeinsame Wohnung eingerichtet” u.s.w.. Das Ressort Mobilität und Auto fällt also zwangsläufig in den Bereich “Entscheidung der Frau”.

Nach einem wohldurchdachten Zögern und einem “du kennst dich besser mit Autos aus” nimmt die Frau des Hauses das Steuer in die Hand und testet den Duster aus Frauensicht und hier das Ergebnis:

hier einige Originaltöne der Frau

  • der Wagen hat einen guten “Anzug”
  • der Wagen schaltet sich sehr leicht hoch und herunter
  • der Wagen lässt sich präzise lenken
  • die Bremse “packt” gut zu
  • man hat eine gute Übersicht
  • der Wagen hat einen gediegenen Innenraum
  • der Wagen hat einen riesigen Kofferraum
  • einige Schalter und Hebel sind anfangs schwer zu finden
  • ich habe mich trotzdem relativ schnell zurecht gefunden
  • was kostet der Duster – wow – das hätte ich nicht gedacht!
  • nich übel! (ein Lob)

 

 

 

 

 

 

 

Zum Schluss die Sache mit dem Moos, denn ohne “Moos” ist gibt es auch kein Auto.

Getestet wurde der Dacia Duster TCe (Benziner) Prestige mit Frontantrieb mit 96 kW / 131 PS, der Neuwagen kostet mit Metallic-Lackierung, Lederpolsterung und Klimaautomatik incl. Überführung 18.770 Euro, nach Aussagen des Verkäufers (Stand Februar 2019). Enthalten sind zusätzlich eine Neuwagengarantie von 36 Monaten oder einer Kilometerlaufleistung von 100.000 km, 6 Jahre Anti-Korrosions-Garantie und 2 Jahre Lackgarantie ab Auslieferung.

Bei der Frage ob der Wagen auch von Rentnern finanziert werden könne, bestätigte mir Herr Kiliboz, eine Bonitätsprüfung, ein aktueller Rentenbescheid und der Personalausweis, seien ausreichend um die günstige Werksfinanzierung in Anspruch zu nehmen.

Und jetzt nochmals zurück auf Anfang: Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie über einen Fahrzeugkauf nachdenken, dies können 90 Minuten sein (wie bei einem Fußballspiel) oder auch mal 90 Tage (oft dauert es bis man die richtige Antwort gefunden hat).

Ganz zum Schluss nochmals der Fußballer Mehmet Scholl, er sagt:

“Immer mehr Menschen wollen einfach nur ein zuverlässiges, geräumiges Fahrzeug, das ansprechend aussieht und sie ohne Probleme von A nach B bringt.(…..)

Da bin ich anderer Meinung, wir wollen auch Fahrspaß erleben….und das können wir mit dem Dacia Duster….und jetzt hat er (Mehmet) wieder recht

…………“auch ohne Status-Symbol”…………

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